geschrieben von Peter Forstner 20.01.2015
Möchte man eine Veranstaltung selbst durchführen, so ergeben sich viele Fragen. Aus Sicht des Motorsports stellt sich oft die Frage wie man ein Roadbook erstellt und worauf bei der Bewertung von Wettbewerben zu achten ist.
Das Erstellen des Roadbooks beginnt nach der endgültigen Festlegung der Strecke. Dazu ist die gewählte Strecke abzufahren und es sind sowohl die Chinesenzeichen als auch die Distanz zwischen den Chinesenzeichen zu notieren. Danach beginnt zu Hause die Arbeit die gesammelten Daten auf das Papier bzw. in den Computer zu bringen.
Abfahren der Strecke
- Es empfiehlt sich vor dem Abfahren der Strecke eine Tabelle zu erstellen. Während man die Strecke abfährt trägt man die Chinesenzeichen und die Kilometrierung in diese Tabelle ein.
- Chinesenzeichen notiert man unterwegs natürlich mit Handzeichnungen.
- Die Kilometrierung sollte man immer als Distanz vom Start zum aktuellen Chinesen notieren. Das heißt, dass man am Start den Kilometerzähler zurück setzt und dann während der gesamten Fahrt den Kilometerzähler durchlaufen lässt. Würde man bei jedem Chinesenzeichen den Kilometerzähler zurücksetzten und auf diesem Weg die Distanz zwischen den Chinesen ermitteln, so ergeben sich entlang der Gesamtstrecke Rundungsfehler, die sich aufsummieren.
Das Roadbook erstellen
Natürlich kann man das Roadbook handschriftlich erstellen, jedoch wirkt das Ergebnis professioneller wenn das Roadbook mit einem Computer erstellt wird und außerdem sind Teile des Roadbooks in Zukunft leicht wieder zu verwenden.
Zur Erstellung von Roadbooks gibt es von der wetexx GmbH die Software ‘Roadbook Assistant’ die man hier als unlizenzierte Version herunterladen kann (hier klicken).
Die unlizenzierte Version ist voll funktionsfähig, allerdings findet man beim Ausdruck einen entsprechenden Hinweis. Zwei Videos zur Handhabung sind unter dem genannten Link auch zu finden. Der MG Car Club Deutschland hat 5 Lizenzen erworben, die wir auf Nachfrage ausgeben. Die Auswahlmöglichkeiten der Zeichen haben wir erweitert und für den Club eine CD vorbereitet. Unser Event Manager schickt sie auf Nachfrage zu.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Microsoft Word© oder ähnlicher Textverarbeitung:
- Im ersten Schritt fügt man in das Dokument eine Tabelle ein. Jede Zeile ergibt einen Eintrag mit Kilometrierung, dem Chinesenzeichen und den Kommentaren. Die Anzahl von Spalten richtet hierbei an der Menge verschiedener Angaben pro Eintrag, z.B. 7 Spalten mit folgenden Inhalten:
- Nummer des Chinesenzeichen
- Gesamtkilometer vom Start der Strecke bis zum Chinesenzeichen
Diese Angabe ist vor allem für Fahrzeuge mit einfachem Kilometerzähler notwendig. - Differenzkilometer zum vorhergehenden Chinesenzeichen
Diese Angabe hilft Teams die einen Tripmaster verwenden. Ein Tripmaster lässt sich einfach bei jedem Chinesenzeichen auf ‘0’ zurückstellen und damit reduzierten sich die Messfehler über die Gesamtstrecke. - Entfernung bis zum Ende der Etappe
Diese Angabe dient lediglich zur Information der Teams über die verbleibende Strecke. - Das Chinesenzeichen selbst, zum Erklären der Fahrtrichtung.
- Hinweise, z.B. Schilder oder Warnung vor Gefahrenstellen
- Gesamt-Meilen vom Start bis zum Chinesenzeichen
Diese Angabe erleichtert die Streckenfindung für Fahrzeuge mit Meilentacho.
Die Meilenspalte am Ende, getrennt durch das Chinesenzeichen und die Hinweise verringert die Wahrscheinlichkeit, dass man im Eifer des Gefechts aus Versehen von der Kilometerspalte zur Meilenspalte wechselt bzw. umgekehrt.
- Danach füllt man die Tabelle mit Werten. Die Kilometer- und Meilenwerte errechne ich immer mit Excel und kopiere die Werte anschließend in Word. Das verringert die Chance auf Tippfehler. Zur Eingabe des Chinesen kann man die Zeichen-Funktion von Microsoft Word© verwenden.
- Für gerade Straßen verwendet man gerade Linien die man an einem Ende mit einem Pfeil oder einem Punkt versehen kann. Den Pfeil bzw Punkt erreicht man durch klicken auf dir Linie mit der rechten Maustaste und einstellen der Eigenschaften dieser Linie.
- Für gebogene Straßenabschnitte verwendet man Bézierkurven. Dazu zeichnet man zuerst eine gerade Linie, klickt dann mitten auf die Linie mit der rechten Maustaste und wählt das Editieren von Punkten aus. Danach erscheint nach klicken auf einen Punkt (z.B. Endpunkt) eine Hilfslinie welche den Eintrittwinkel festlegt. Durch verändern der Länge dieser Hilfslinie legt man fest wie scharf die Kurve ist.
Hat man ein paar wenige Chinesenzeichen gezeichnet, so kann man sie immer wieder leicht kopieren und muss evtl. nur noch minimale Anpassungen durchführen.
Ein Beispiel für ein Roadbook, erstellt mit Microsoft Word© kann man hier herunterladen (Roadbook.doc). In diesem Beispiel signalisiert ein kleiner Punkt in jedem Chinesen den exakten Ort der Kilometrierung. Dies kann vor allem bei komplexen Chinesen oder einem Kreisverkehr von Vorteil sein. Dieses Roadbook zählt die Chinesen von unten nach oben. Zum einen entspricht diese Darstellung der Fahrtrichtung und zusätzlich kann bei einer Bindung des Roadbooks am oberen Seitenrand während des Umblätterns sowohl das letzte Chinesenzeichen auf der alten Seite als auch das erste Chinesenzeichen auf der neuen Seite gleichzeitig betrachtet werden.
Hier ist eine Sammlung von Chinesenzeichen (Chinesenzeichen.doc).