Er war ein begeisterter Fahrer, zumeist viel zu schnell unterwegs – und bis ins hohe Alter der Schrecken der Anwohner rund um Sandringham in Norfolk. Schon zu Zeiten der jungen Romanze mit der damaligen Prinzessin Elizabeth nutzte er fast jede Gelegenheit, mit einem Sportwagen durch die Lande zu düsen.
Im August 1947, drei Monate vor seiner Hochzeit mit der künftigen Königin, wurde ein roter MG TC an Leutnant zur See Philip Mountbatten ausgeliefert. Der Wagen wurde sein „pride and joy“ – sein ganzer Stolz und das hochgeschätzte Mittel zur Flucht vor den Einschränkungen des höfischen Lebens, das ihn einengte. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit steuerte er den Roadster über die Landstraßen – je schmaler, desto besser.
Seine royale Gattin hingegen fand keinen Gefallen an der Liebe des Ehemanns zur Geschwindigkeit. Der Onkel (und Mentor) des Prinzen, Lord Louis „Dickie“ Mountbatten, hinterließ die folgende Anekdote:
Eines Tages hatte ich mit den Royals eine haarsträubende Autofahrt. Philip war am Steuer, er raste durch Cowdray Park in West Sussex. Die Königin schrie vor sich hin und zuckte zusammen, worauf er sie anschnauzte: „Mach das nochmal, und ich werf’ dich aus dem Wagen!”
Nach der angespannten Fahrt fragte ich Lilibet: „Wieso hast du dir das bieten lassen, schließlich bist du die Königin?“ worauf sie antwortete: „Oh, aber du hast doch gehört was er gesagt hat – und er meint das auch so!“.
Philip Mountbatten starb am 9. April 2021, nur neun Wochen vor seinem hundertsten Geburtstag auf Schloss Windsor.