Eine klare Definition der Bewertungskriterien und eine eindeutige Reihenfolge der Sieger am Ende des Wettbewerbs unterbindet jegliche Diskussion der Teilnehmer über ihr erreichtes Ergebnis. Darum sollte sich ein Veranstalter vor dem Festlegen der Bewertungskriterien Gedanken über folgende Punkte machen:
- Wie viele Teilnehmer sind bei der Veranstaltung?
- Wie viele mögliche Endergebnisse sind bei meinem Wettbewerb möglich?
Hierzu ein extremes Beispiel, wie es aber durchaus vorkommt: Die 30 Teilnehmer der Veranstaltung erhalten einen Fragebogen mit 10 Fragen. Jede Frage hat nur eine richtige Antwort und wird dementsprechend mit richtig oder falsch bewertet. Dies ergibt maximal 11 verschiedene Ergebnisse pro Teilnehmer:
- keine Antwort richtig
- 1 Antwort richtig
- 2 Antworten richtig
- 3 Antworten richtig
u.s.w. - 10 Antworten richtig
Damit ist vorprogrammiert, dass statistisch immer jeweils ca. drei der 30 Teilnehmer-Teams punktegleich sein müssen. Es ist also fast ausgeschlossen, dass es einen eindeutigen Sieger gibt.
Sind die Fragen mit Schätzwerten zu beantworten, wie z.B. wie viele Meter sind es von unserer Position zum Straßenschild, so wird es eine große Zahl unterschiedlicher Antworten geben und wir haben eine gute Chance eine klare Reihenfolge am Ende des Wettbewerbs zu erhalten.
Um unterschiedliche Schätzwerte in den verschiedenen Fragen, wie z.B. Meter, Anzahl, Gewicht vergleichbar zu machen wird man jede Antwort mit Punkten bewerten. Bleiben wir bei unserm Beispiel mit 10 Fragen und 30 Teilnehmern so es empfehlenswert jede Frage mit einer maximalen Punktzahl von 25 (oder mehr) zu bewerten. Bei 10 Fragen mit maximal 25 Punkten pro Frage sind 250 (= 10 * 25) Ergebnisse möglich und wir haben eine große Wahrscheinlichkeit, dass eine eindeutige Rangfolge erzielt wird.
Besteht der Wettbewerb aus Zeiten von GLP-Prüfungen, so ist es sinnvoll die Zeiten mindestens auf 1/100 Sekunde genau zu messen. Nur so bekommt man unterschiedliche Ergebnisse zwischen allen Teilnehmern.
Hierzu ein missglücktes Beispiel, welches tatsächlich vorgekommen ist: Auf einem großen Parkplatz wurde mit Aufwand und Liebe ein umfangreicher Pylonen-Parcours aufgebaut, welcher mit einer vorgegebenen Zeit zu durchfahren war. Sollten zwei Teilnehmer die gleiche Zeit fahren, so sollte das Fahrzeug mit dem älteren Baujahr gewinnen. Da man den Wettbewerb entspannt gestalten wollte wurde die Zeit nur auf 1 Sekunde genau gemessen. Das Ergebnis in einer Fahrzeug-Klasse mit 20 Fahrzeugen war: 12 Fahrzeuge hatten 0 Sekunden Abweichung und damit hatten wir 12 Sieger. Die Reihenfolge dieser 12 Teilnehmer wurde nur durch das Baujahr ihrer Fahrzeuge bestimmt und nicht durch die Fahrkünste des Teilnehmers, was viele Diskussionen nach sich zog. Hätte der Veranstalter auf 1/100 Sekunde gemessen so hätte es einen eindeutigen Sieger und keinerlei Diskussionen gegeben.